Alle Veranstaltungen werden individuell und in Absprache vorbereitet. Daher gibt es keine zwei identischen Kurse. Jedes Kursangebot möchte nur einen Möglichkeitsraum zur groben Orientierung aufspannen.
Jeder kennt nonverbale Kommunikation: Das Heben des Armes in der Schulstunde bedeutet „Ich möchte etwas sagen!“ – Oftmals ist damit bereits der gesamte bewusste und professionelle Einsatz nonverbaler Kommunikationstechniken ausgeschöpft. Leider. Denn Zeichensprache und Aufstellungsarbeit eröffnen ein riesiges Potential an pädagogischen und didaktischen Möglichkeiten für Schule und Unterricht. Jeder ist beteiligt, jeder bezieht Stellung, alle sind in das Geschehen miteinbezogen. Lehrer erhalten Rückmeldungen in Echtzeit – alles ohne Worte! Die Umsetzung gelingt spontan und ist ohne spezielle Technik überall einsetzbar: mit Fingern oder dem Körper wird eine Mitteilung angezeigt, durch einen Ortswechsel eine Äußerung. Die nonverbalen Möglichkeiten zur nonverbalen Kommunikation, „Zeichensprache“ und „Ortskodierung“ werden in konkreten Beispielen erlebt, ebenso wird der systemische Hintergrund sichtbar: Unterrichtet werden nicht viele einzelne Schüler sondern das System „Klasse“. In einem zweiten Teil werden eigene Anwendungen, möglichst für die nächste Unterrichtsstunde, entworfen und ausprobiert.
Aufstellungsarbeiten enthalten in natürlicher Weise eine
Datenaufbereitung. Wenn Sie beispielsweise eine Schulklasse fragen,
wie ausgeschlafen sich der einzelne fühlt, so könnte sich natürlich
jeder der Reihe nach verbal äußern. Aber das wäre erstens langatmig
und zweitens wäre das Gesamtbild nicht mit einem Blick erfassbar.
Wenn hingegen eine Aufstellung entlang einer räumlichen Skalierung
erfolgt, erfasst jeder im Raum mit einem Blick wo der Schwerpunkt
liegt, wie die „Daten“ verteilt sind.
Man beachte, dass nach wie vor die Äußerungen adressiert sind, d. h.
der Sender ist klar ersichtlich. Zusätzlich weiß man, wer sich mit
wem „häuft“ (vgl. die „Adressierung“ im folgenden Abschnitt). In
beiden Skizzen handelt es sich um dieselbe Daten, nur im unteren
sind sie aufbereitet.
Dr. Martin Kramer
Alle Altersstufen, alle Schularten
Schulinterne Lehrerfortbildung (SchiLf), schulexterne Lehrerfortbildung (ScheLf), interaktiver Vortrag
Eintägig als Fortbildung, interaktiver Vortrag, 90 Minuten
Um die Gruppendynamik einer Schulklasse abzubilden und möglichst eine große Praxisnähe herzustellen, ist eine Teilnehmerzahl in typischer Klassenstärke (16 – 28 TN) ideal.
Die Idee ist einfach: Verbale Kommunikation beruht auf akustischen
Signalen. Diese sind gemäß ihrer Natur eindimensional. Spricht nur
einer im Raum, ist der Kanal bereits „verstopft“. Es können keine
zwei Äußerungen gleichzeitig stattfinden, ohne dass es ein
Durcheinander gibt.
Mit der Verwendung optischer bzw. nonverbaler Kommunikationswege
können viele Äußerungen gleichzeitig geschehen, ähnlich wie mehrere
Bilder im Raum gleichzeitig hängen können, ohne dass die Betrachtung
gestört wird. Wenn hingegen mehrere Musikstücke oder mehrere
Durchsagen gleichzeitig ablaufen, entsteht Chaos. Nonverbale
Kommunikationssysteme ermöglichen simultanes Einzelabfragen und
Diskussionen der ganzen (!) Klasse. Dabei können alle gleichzeitig
auf eine Frage antworten. Aber es geschieht noch mehr: Nicht nur der
Lehrer sieht, wer was geantwortet hat. Jeder im Raum kann jede
Antwort prinzipiell einsehen. Damit wird eine gemeinsame Erörterung
durch interaktive Aufstellungsarbeiten zu Sachthemen möglich.